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„Wir schaffen das!“ Die Worte unserer Bundeskanzlerin klingen in den Ohren.


Wir – verändern nun einfach einmal die Satzmelodie: Am Ende heben wir die Stimme – und
enden mit einem: ? Nun liegt die fragende Betonung auf „das“. „Was“ ist dieses „das“?
Eine Erklärung kann „die“ Integration der nach Deutschland Gefohenen sein. Wenn sie dann
endlich nach dem Spießrutenlauf durch den Bürokratiedschungel als Flüchtlinge anerkannt
sind. Und „das“ schaffen „wir“ nur mit Unterstützung durch uns Ehrenamtliche, die viel Freizeit
damit verbringen, unseren Neubürgern das Leben in unserer Nachbarschaft zu ermöglichen.

In der Gemeinde Kloster Lehnin hat sich eine Willkommensinitiative für Flüchtlinge erfolgreich
etabliert. Wir haben uns eine Struktur gegeben, die vielfältigen Aufgabengebiete auf mehrere
Schultern verteilt. Dank der Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung haben wir sogar
eine ständig aktuelle Internetseite. Ich bin ein kleiner Baustein in der Initiative Willkommen in
Kloster Lehnin. Ich bin einer der beiden Koordinatoren.

Meine Aufgabe ist die Koordinierung ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in und um das Famili-
enzentrum Lehnin. Wir wollen den in der Waldsiedlung, dem Wohnheim neben der ehem.
Kaserne, untergebrachten Asylbewerbern anbieten, gemeinsam mit den Lehninern/-innen an
Veranstaltungen und Kursen teilzunehmen. So sollen Kontakte geknüpft werden und die Angst
vor dem Neuen genommen werden. Das nette Team im FZ hat z.B. eine Krabbelguppe für
junge Mütter mit ihren Kindern, bietet Kurse in eine Nähstube an, Bastelgruppen etc. Das glei-
che Angebot versuchen wir auch den bereits in Wohnungen lebenden Flüchtlingen und ihren
Familien anzubieten. Sie sollen sich angekommen fühlen. Hier eine dauerhafte Verbindung
herzustellen, ist eine ganz schwierige Aufgabe, wie wir immer wieder erfahren müssen.

Meine Aufgabe ist, unter Einbeziehung weiterer ehrenamtlicher Helfer, die Unerstützung der
Bemühungen von „Neubürgern“, nach Erhalt von Aufenthaltstiteln von der Waldsiedlung in
Wohnungen zu wechseln. Die Unterstützung bei Aufnahme von Wohnnutzungen (Umzüge,
Mobiliarbeschaffung, Strom, Gas, Müll, Wasser/Abwasser, …)

Als Koordinator sehe ich auch eine Aufgabe in der Organisation weiterer Begegnungen von
Neubürgern mit Einheimischen. So hatten wir Koordinatoren in der Adventszeit eine Kremser-
fahrt auf dem Reiterhof von Timo Wessels in Trechwitz organisiert mit anschließenden Essen
am Lagerfeuer. Das war ein sehr schönes Gemeinschaftserlebnis. Auf dem Adventsmarkt haben
Frauen aus dem Patenschaftsteam mit Heimbewohnerinnen erfolgreich einen Suppenstand
betrieben.

Den Part der ständigen Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten und Kontakte zu Bildungsein-
richtungen hat Lothar Schramm, mein Co-Koordinator, übernommen. Als Koordinator arbeite
ich ständig in enger Kooperation mit den ehrenamtlichen Helfern der Willkommensinitiative.
Ronald Andersen

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